Franziskischlössl

Das Franziskischlössl ist ein Verteidigungsgebäude in Salzburg, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde. Es liegt nahe der höchsten Stelle des Kapuzinerberges, beherbergt eine Gaststätte und ist ein beliebtes Ziel für Wanderungen und Spaziergänge über den Berg.

Der sogenannte Basteiweg führt Wanderer aus der Salzburger Altstadt über drei Kilometer entlang der hervorragend erhaltenen Stadtmauern, quer über den Rücken des Kapuzinerberges und direkt zu dem Schlössl. Von hier aus können Sie entweder den Rundweg über den Kapuzinerberg abschließen, oder auf direktem Weg wieder absteigen. In letzterem Fall landen Sie im Stadtteil Schallmoos, auf der anderen Seite des Kapuzinerberges. Von hier aus könnten Sie mit dem Bus zurück ins Stadtzentrum fahren oder um den Berg herum gehen.

Das Franziskischlössl verdankt seine Existenz dem Fürst Erzbischof Paris Lodron, der während des Dreißigjährigen Krieges erkannte, dass Salzburg sehr schlecht befestigt war. Er reagierte darauf, indem er die Steuern drastisch erhöhte und die Einnahmen vor allem in den Bau von Befestigungsanlagen investierte. Binnen weniger Jahre wurde Salzburg so zu einer der am besten befestigten Städte Europas.

Die hohen Steuern verursachten zwar Unruhen und eine Hungersnot, dafür wurde Salzburg während des gesamten Dreißigjährigen Krieges nie zum Schauplatz von Kampfhandlungen. Und das will etwas heißen: Immerhin handelte es sich bei Salzburg um ein katholisches Fürstentum; im benachbarten Bayern starb etwa ein Drittel der Bevölkerung im Zuge des Krieges.

Das Franziskischlössl wurde 1629 erbaut und sicherte des Kapuzinerberg und damit auch das Tal zwischen Fürberg und Kühberg. Es handelte sich dabei um die größte Befestigungsanlage auf dem Kapuzinerberg. Es diente dem Fürst Erzbischof auch als Jagdschloss, vor allem Fürst Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg schätzte das Franziskischlössl für diese Zwecke.

Bis heute gibt es eine Gruppe von Gämsen, die auf dem Kapuzinerberg leben. Sie sind nicht die einzige ungewöhnliche Lebensform auf diesem Berg: Viele Pflanzen und Tiere, die Sie hier finden können, kommen im weiteren Umkreis sonst nicht vor. Das liegt daran, dass der Kapuzinerberg in der Eiszeit aus den Gletschern hervorragte und wie eine Insel alpinen Tier- und Pflanzenarten ein Rückzugsgebiet bot.

Nach der Säkularisierung Salzburgs im Zuge der Napoleonischen Kriege wurde das Franziskischlössl vermietet, obwohl es öffentliches Eigentum blieb. Bis 1848 diente es als Alterssitz für pensionierte Offiziere. Ein Jahr später öffnete dann das erste Gasthaus im Franziskischlössl seine Tore und besteht seither fort. In den Felsen des Kapuzinerberges wurde eine Zisterne geschlagen, die Sie noch heute neben dem Franziskischlössl sehen können. Einige der Mauern um das Gebäude herum wurden im 19. Jahrhundert abgetragen, dafür ist noch ein Graben zu sehen und die original Eisengitter aus dem 17. Jahrhundert.

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